Eine virtuelle Ausstellung als Teil der Projektarbeit “autonomous systems” 2020-21.
Richard Brautigans Gedicht “All Watched Over by Machines of Loving Grace” von 1969 zeichnet das Bild einer kybernetischen Utopie. Ein scheinbar organisches Zusammenleben zwischen Maschinen, Natur und Mensch. So fragwürdig diese Vorstellung aus heutiger Sicht erscheint, faszinieren doch die Bilder und Metaphern, die Brautigan entwirft: “…where machines graze peacefully / as if they were flowers with spinning blossoms”.
Inspiriert durch Brautigans Gedicht sind innerhalb der Projektgruppe mehrere Arbeiten und Kollaborationen entstanden, die das Spannungsfeld zwischen Subjekt und Umwelt, Mensch und Maschine ausloten. Brautigans Text wird Gegenstand einer poetischen Erkundung durch mäandernde visuelle und akustische Feedbackschleifen. In einem work-in-progress wurden Klang- und Bildfragmente erzeugt, gegenseitig ausgetauscht und stetig verändert. Neue Texte und Kunstsprachen werden generiert, Sprache wird in Klang und Bild umgewandelt, analoge und digitale Techniken verschränken und vermischen sich zu fragilen hybriden Gebilden. “as if they were flowers…” (Brautigan) Ein permanenter Transformations- und Transcodierungsprozess.
Aus diesem Arbeitsprozess ist eine virtuelle Ausstellung entstanden, die online ab 12. Juli 2021 permanent zugänglich ist. Der virtuelle Raum destilliert aus einzelnen Artefakten ein eigenes künstlerisches Format - eine klangfokussierte virtuelle Welt, die individuell erkundet werden kann, eine begehbare virtuelle audiovisuelle Installation. Die Ausstellung wurde auf der Plattform Mozilla Hubs gestaltet und kann am besten über einen Browser (Firefox / Chrome / Safari) besucht werden. Wir empfehlen, Kopfhörer zu tragen, um auch die Raumklangarbeiten genießen zu können!
Die Arbeit wurde auch als Teil der xCoAx-Medienkunstkonferenz angenommen und wird dort am 13. Juli 2021 um 16h online präsentiert.
Ab 12. Juli 2021 ist die virtuelle Ausstellung zugänglich